Holländische Stiftung entwickelt Fairphone

waag18/02/2013

In vielen Lebensbereichen ist es schon die Norm: wir, die Konsumenten, möchten mit gutem Gewissen einkaufen. Wer also seinen Kaffee mit einem Fair Trade (gerechter Handel) Siegel kauft, kann sich sicher sein, dass die Bauern einen fairen Lohn für ihre Arbeit auf der Kaffeeplantage bekommen. Ein Ähnliches Prinzip gibt es im Bereich der Textilindustrie.

Nun scheint es, als würde sich der Trend in eine andere Richtung weiterentwickeln, denn die hollländische  Stiftung “Waag Society” hat es sich als Ziel gesetzt ein sogenanntes Fairphone zu entwickeln. Dieses Android Smartphone soll unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden, inklusive der benutzten Rohstoffe. So bemerkenswert wie dieser Ansatz ist, so fragwürdig scheint die Umsetzung.

Kann man wirklich den Ursprung aller ca. 60 verschiedenen Materialien kontrollieren, die ein Handy enthällt? Ist es möglich zu garantieren, dass die Rohstoffe für ein Handy auf eine Art und Weise gewonnen werden, bei der es nicht zur Ausbeutung der Arbeiter kommt, bei denen die Arbeitsbedingungen in Minen erträglich sind, oder bei der militärische oder aufständische Gruppen nicht Empfänger der investierten Gelder sind? Es ist wohl eher unwahrscheinlich, aber vielleicht nicht unmöglich. Auch wenn es schwer zu schließende Lücken im Konzept gibt, so ist der Ansatz bemerkenswert.

Weiterhin, besteht ein sehr interessante Idee darin das Fairphone so zu konzipieren, dass alle Komponenten unabhängig voneinander ausgetauscht werden können. Dies wäre ein wichtiger Schritt entgegen unserer Wegwerfgesellschaft, in welcher fehlerhafte Smartphones auf dem Müll landen, nur weil eine einzige Komponente defekt ist.

Wir bleiben also gespannt und warten auf Nachrichten gegen Ende diesen Jahres, wenn das Fairphone auf den Markt kommen soll.